Der Muskelabbau beginnt bereits zwischen dem 30. und
40. Lebensjahr. Unternimmt man nichts, hat man mit dem Erreichen des 80.
Lebensjahres zwischen 30-50 % der Muskelmasse verloren. Anstelle der Muskeln
bildet sich dann Fett- und Bindegewebe. Dieses stützt den Bewegungsapparat
nicht. Dadurch büßen Betroffene einen großen Teil ihres zuvor selbstbestimmten
Lebens ein. Denn alltägliche Aktivitäten wie das Aufstehen, Anziehen,
Treppensteigen oder Einkaufen werden zum Kraftakt.
Sarkopenie ist der Fachausdruck für den rasanten Muskelabbau einiger alter Menschen. Neben dem Verlust von Selbstbestimmtheit ist eine weitere Folge die erhöhte Sturzgefahr, weil der Körper nichtmehr hinreichend durch Muskeln gestützt ist. Verbunden mit dem Sturz sind Verletzungen und Brüche, die langwierige Heilungsprozesse nach sich ziehen können. Während des Heilungsprozesses ist man in seiner Beweglichkeit eingeschränkt und baut unweigerlich weiter Muskeln ab. Die Regeneration eines sarkopenen Menschen dauert oft fast doppelt so lang.
Ein weiteres Problem ist die veränderte Verstoffwechselung der aufgenommenen
Nahrung und die häufige Appetit- und Durstlosigkeit der Patienten. Kommt es zur
Mangelernährung kann der Körper auch kein neues Muskelgewebe aufbauen und
körperliche Schwäche und Gebrechlichkeit sind die Folgen. Proteine liefern hier
den wichtigsten Beitrag. Doch gerade diese werden nicht mehr so gut vom Körper
aufgenommen. Aus diesem Grund kann es notwendig sein, die Ernährung anzupassen
oder sogar Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen.
Doch Ernährung ist nur ein Baustein, der andere ist die regelmäßige sportliche
Betätigung, welche über ein reines Ausdauertraining hinausgehen sollte. Hier
muss genau darauf geachtet werden die richtigen Anreize für das Muskelwachstum
zusetzen. Durch die Bewegung der Knochen kann auch einer weiteren Krankheit
entgegengewirkt werden. Der Osteoporose. Denn der Knochen und die umschließende
Muskulatur stehen in Wechselwirkung zueinander.