28.08.2024
Die Schule für Pflege und Gesundheit Paderborn ist auf die Bedürfnisse von Pflegeauszubildenden aus dem Ausland bestens eingestellt. Mit Fortbildungen für das Leherkollegium und fachspezifischen zusätzlichen Sprachkursen für die Auszubildenden sorgen die Verantwortlichen dafür, dass sprachliche Barrieren abgebaut und somit der Start ins Berufsleben in der neuen Heimat gelingen kann. Ein Beispiel für gelingende Integration.
Die Schule für Pflege
und Gesundheit mit 400 Plätzen bildet Schüler*innen für mehr als siebzig
Pflegeeinrichtungen theoretisch aus. Die Auszubildenden kommen zum Großteil aus
dem Hochstift Paderborn und den Nachbarkreisen, aber auch immer mehr junge
Menschen aus dem Ausland bewerben sich um einen Ausbildungsplatz in einem
deutschen Pflegeheim oder Krankenhaus.
Gerade vor dem
Hintergrund der demographischen Entwicklung und dem steigenden Fachkräftemangel
in Deuschland sind wir sehr froh, dass junge Menschen aus dem europäischen und
außeruropäischen Ausland den Weg zu uns in die Pflege finden und heißen sie
herzlich willkommen », betont der Leiter der Schule für Pflege und
Gesundheit Matthias Hansjürgens.
Doch seien in der
Schule für Pflege und Gesundheit auch Anpassungen in der Art des Unterrichtens
und der Wissensvermittlung nötig gewesen. « In einem der letzten Kurse
hatten wir 15 Teilnehmer*innen aus 15 verschiedenen Nationen », berichtet
Schulleiterin Vivian Seidensticker.
Auch wenn für eine
Aufnahme fundierte Deutschkenntnisse in Wort und Schrift vorausgesetzt sind,
das sogenannte B2 Level nach der Einstufung des Goethe-Instituts, sei häufig
dennoch zu beobachten, dass die Auszubildenden die Alltagssprache zwar gut
beherrschen,
oft aber bei der
Verwendung der Fachsprache Schwierigkeiten
aufträten, insbesondere
bezüglich des medizinisch-pflegerischen Wortschatzes, der Schreibfähigkeit und
auch bei der mündlichen Kommunikation in beruflichen Situationen.
Die Schule für Pflege
und Gesundheit bietet daher ausbildungsbegleitend außerhalb des regulären
Unterrichts zusätzlich wöchentich zwei mal 90 Minuten Sprachunterricht an. Das
Angebot ist freiwillig und inhaltlich speziell auf die Ausbildungsinhalte der
Lernenden zugeschnitten. Die Dozentin ist Lehrerin für Pflegeberufe, hat
Deutsch als Fremdsprache studiert und blickt auf eine mehrjährige
Berufserfahrung auf dem Gebiet zurück.
Konzipiert
ist der Sprachunterricht für ein Jahr. Nach den ersten sechs Monaten erfolgt
eine Evaluation mit dem Auszubildenden, der Dozentin und einem Vertreter der
Einrichtung, in der der Auszubildende tätig ist. In Abhängigkeit davon wird
entschieden, ob die Teilnahme am Zusatzunterricht für ein weiteres halbes Jahr
fortgeführt wird. Finanziert werden die Kurse durch die Pflegeeinrichtungn, in
denen die Teilnehmenden eingestellt sind.
« Das Angebot wird
sehr gut angenommen, der Erfolg ist deutlich messbar und spiegelt sich in den
Prüfungsleistungen der Teilnehmenden und auch in den positiven Rückmeldungen
der Kolleg*innen in den Pflegeeinrichtungen wieder », bilanziert
Seidensticker.
Ergänzend zum
Sprachunterricht für die Auszubildenden wird das Lehrpersonal in einer
sechstägigen Fortbildung in Zusammenarbeit mit der Akademie der
Ruhr-Universität Bochum geschult: Wortschatztraining, Konzentration und
Merkfähigkeit, Schreibförderung in Ausbildung und Beruf sowie mündliche
Kommunikation in beruflichen Situationen für den Unterricht mit Auszubildenden,
deren Muttersprache nicht Deutsch ist.